» Ausbildung: Vegetationsästhetik

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In der Vegetationsästhetik werden zunächst die „schönen“ Zugänge zur Pflanzenecke zusammengefasst, also emotionale, künstlerische Erlebnisse, wie sie vor allem naturinteressierte Laien haben. Manche dieser Menschen haben sogar Angst vor der Naturwissenschaft, von der sie vermuten, dass sie ihr ästhetisches Empfinden zerstören: Das Herz sei nichts weiter als eine mechanische Pumpe und die Liebe nur eine komplexe biochemische Reaktion. Was sie dabei nicht bedenken ist, dass weite Bereiche der modernen Naturwissenschaft in eine materialistische Sackgasse abgedriftet sind. Diese Art der Naturwissenschaft wurde uns allerdings über viele Jahre praktisch schon „mit der Muttermilch“ eingetrichtert und bildet auf dem Grund der Seele nun ein Energiefeld, das bewusst oder unbewusst unser Denken beeinflusst. Die Frage ist also nicht, Naturwissenschaft pauschal abzulehnen, sich also wissenschaftsfeindlich zu positionieren, sondern nach Wegen zu suchen, die Naturwissenschaft selbst zu renovieren, ja sogar vielleicht zu „heilen“.

Wie kann das gehen? Da kommt nun die eigentliche, ursprüngliche Bedeutung von Ästhetik ins Spiel:  Ästhetik kommt aus dem Griechischen und heißt Wahrnehmung oder Wahrnehmungsschulung. Vegetationsästhetik ist also viel mehr als nur eine Beschäftigung mit der Schönheit von Blumen – es ist eine Schulung der Wahrnehmung. Hierin liegt eine große und noch unbekannte Wichtigkeit in Bezug auf die Erneuerung der Naturbegegnung. Denn die moderne naturwissenschaftliche Naturbegegnung besteht darin, dass zu jeder Wahrnehmung gleich eine Interpretation automatisch abgespult wird: zur Wahrnehmung des Herzens stellt sich die Interpretation der Pumpe ein, zur Wahrnehmung einer Pflanzengestalt die Interpretation der Nützlichkeit im Kampf ums Überleben usw.

Es sind also ständig ablaufende Denkmuster, die für modern-naturwissenschaftlich gesinnte Menschen eine unreflektierte Normalität darstellen, für ästhetisch gesinnte Menschen aber auf pauschale Ablehnung stoßen. Für die aktuellen und zukünftigen Aufgaben, von denen viele mit dem Leben zu tun haben (Artensterben, Schutz der Biosphäre, Gesundheit …), ist aber eine Naturwissenschaft notwendig, die einerseits den Materialismus überwindet und andererseits selbst so lebendig ist, dass sie auch bei den eigentlich empfindsamen, ästhetisch gesinnten Menschen auf offene Augen, Ohren und Herzen trifft.

Um diese störenden oder verstörenden Denkmuster zurückzuhalten, gibt es die Möglichkeit, die Wahrnehmung in den Vordergrund zu stellen, in unserem Fall also die Naturwahrnehmung. Das ist ungewohnt; viele Menschen habe sich die Naturwahrnehmung inzwischen abgewöhnt, was durch die modernen Medien noch gefördert wird: Um eine Pflanze zu bestimmen, beschäftigt man sich nicht mehr ausführlich wahrnehmend mit ihr, sondern hält sein Smartphone mit der zugehörigen App darüber und erhält mit soundsoviel Prozent Sicherheit den Namen präsentiert.

Die in den Kursen der Akademie angebotenen Veranstaltungen zur Naturwahrnehmung sind so gestaltet, dass sie einerseits Übungen zum Vergessen der störenden Denkmuster sind und andererseits zu vertieftem Erkennen und Empfingen von Lebenszusammenhängen führen. Die Methode ist die Phänomenologie, d.h. die Wahrnehmung und die innere Verarbeitung dessen, was den Sinnen erscheint. Wir nehmen also intensiv selbst wahr (und geben das nicht an Apparate ab) und verarbeiten diese Wahrnehmungen mit unserem eigenen selbstständigen Denken (und nicht mit fremden Interpretationsmustern). Je tiefer wir in die Wahrnehmung der Pflanzenwelt, der Vegetation eintauchen, desto lebendiger wird auch unser Denken selbst, welches sich an die Naturgestalten und Naturprozesse anschmiegt.

Die einzelnen Kurse befinden sich noch in der Vorbereitung.

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